Mein Freund der Pförtner.
Robert, der Vater meiner Freundin war im Krankenhaus um mit Medikamenten seinen Blutdruck eingestellt zu bekommen. Wir hatten gerade Urlaub, den wir bei mir im Önerland, wie die Oberhessen zu sagen pflegen, zu verbringen. Ein Krankenhausbesuch bei ihrem Vater war angesagt. Meine Freundin ist in Sannerz, einem kleinen Dorf im Sinntal zuhause. Am nächsten Tag fuhren wir nach Schlüchtern in das Krankenhaus, um .ihren Vater zu besuchen. Den Ärzten war es in der Zwischenzeit gelungen den Blutdruck ihres Vaters soweit zu stabilisieren und mit Medikamenten einzustellen. In der Cafeteria erzählte mir Patricia, von Roland, der im angegliederten Altersheim des Krankenhauses lag.
Roland hieß der alte Herr, den sie besuchen wollte.
Roland war in den letzten Jahren seines Arbeitslebens Pförtner in diesem Krankenhaus.
Wie mir meine Freundin erzählte, war er ein Engel auf Erden, er unterhielt sich mit den Patienten und lieh ihnen sein Ohr.
Wenn erforderlich nahm er diese auch mal in den Arm und gab ihnen damit das, was ein jeder Mensch braucht und auch sucht, Nähe und Geborgenheit.
Einige Jahre sind ins Land gegangen.
Roland, unser Engel auf Erden, ist in einem Altersheim und an einer unheilbaren Krankheit erkrankt. Für meine Freundin ist der Zeitpunkt gekommen um Roland das zurückzugeben, was er ihr vor Jahren gegeben hatte, Liebe und Trost. Gemeinsam mit ihrem Bruder besucht sie Ihn auf seinem Zimmer. Sie berichten mir, das die Freude des Wiedersehens, sehr groß war und das er schon lange auf einen Besuch von Ihr gewartet habe. Sie möchte Ihn nun regelmäßig Besuchen und ich frage sie ob ich sie begleiten darf?
Eine Woche später
Wir fahren mit dem Fahrstuhl in die zweite Etage des Altersheimes klopfen an der Tür und betreten Rolands Zimmer das er noch mit einem anderen Bewohner teilt. Rolands Gesundheitszustand hat sich verschlechtert, er erkennt meine Freundin nicht mehr und begrüßt sie nicht mehr mit den Worten „Na Patricia mein Stern wie geht es Dir“. Sein Sohn, und Rolands Bruder sind bei Ihm auf Besuch. Sein Sohn ist rührend bemüht um Ihn und füttert ihn wie ein kleines Kind. Er verabreicht ihm sein Abendessen, während dessen spielt Roland mit seinem blauen Handtuch. Er versucht es korrekt zusammen zulegen, immer und immer wieder. Mit seinen getrübten Augen, versucht er seine Umwelt wahr zunehmen. Gott hat mir die Gabe gegeben Energie auf Menschen übertragen zu können. Ich frage seinen Sohn ob er schon von solchen Dingen gehört hätte. Er bejaht dies und erzählt uns das seine Familie und er es in Erwägung gezogen hätten einen Heilpraktiker zu Rate zu ziehen. Ich bitte Ihn um seine Erlaubnis ihm Energie übertragen zu dürfen, er hat nichts dagegen. Nach einem gewissen Zeitraum beginnt die Energie zu wirken. Das Leben beginnt verstärkt in Ihn zurück zu kehren. Seine Haut wird straffer und ist besser durchblutet, seine Augen werden klarer, er wirkt wacher und mobiler. Er sucht meine Hand und beginnt sie zu streicheln, die Energie fließt in seinen im Bauchraum. Zu guter Letzt deckt er seinen Bauchraum mit einem blauen Handtuch ab. Ich habe den Eindruck, das ihm diese Energiegabe gut tut, und das er mit dem zudecken den Effekt der Energiebehandlung verstärken will. Zum Ende der Energiegebung sondiere ich die Einstiegspunkte im Kopf und lasse die Energie hineinfließen. Ich will es nicht als Wunder bezeichnen, es ist bestimmt auch keines. Mit all seiner Kraft gelingt es Ihm die Worte Patricia mein Stern zu sagen. Wir sind alle überrascht und gerührt darüber.
Eine Woche später.
Bei einem erneuten Besuch bei Roland stellen wir fest das er nicht mehr ansprechbar ist und sich scheinbar auf dem Weg ins Andersland befindet. Ich stellte mir die Frage, ob es sinnvoll sei, ihm nochmals Energie zuzuführen und was ich damit bezwecken würde. Ich begrüße Ihn, reden kann er nicht mehr, aber seine Lippen formen ein unübersehbares Hallo. Ich gehe in ein Zwiegespräch mit Gott und ich komme zu dem Ratschlusses, ihm Energie übertragen zu dürfen. Nach der Energieübertragung verabschieden wir uns, mit dem Versprechen wieder zukommen.
Eine Woche später
Wir kommen am Altersheim an, eine ältere Dame klagt uns ihr Leid, das denn keiner Zeit für sie habe. Sie suche einen Gesprächspartner, mit dem sie sich unterhalten könnte, sie würde sogar Geld dafür bezahlen. Ich bin über diese Trostlosigkeit sehr erschrocken. Ab ins Altersheim auf das Abstellgleis, das sind die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Ich möchte meine Gedanken und mein Gefühl an dieser Stelle nicht preisgeben und nicht tiefer darauf eingehen. Nach dem Besuch bei Roland, ist Patricia sehr erschüttert und traurig
Rolands Reise ins Andersland!
Ich habe Roland bei den Sitzungen die ich ihm gegeben habe versprochen, das er mich auf energetischen Weg anrufen kann. Und er mit meinen geistigen Beistand rechnen könne, wenn er diesen bräuchte. Gedanklich sind wir sehr oft bei Roland, und machen immer dann wen wir das Gefühl haben, das er mentale Unterstützung braucht eine Meditation, die ihm auf seinem schon vorgezeichneten Weg in das Andersland zu gehen, helfen soll. Eines Abends ich liege in meinem Liegestuhl und döse so vor mich hin, wird mir ganz kalt an den Beinen. Ich weis absolut nicht was es zu bedeuten hat und beginne dem inneren Ruf der mich erreicht hat zu folgen. Nach meiner Anbindung zu Gott, werden meine Hände geführt, es sind nicht mehr meine Hände, eiskalt sind sie geworden und sie werden von einer anderen Kraft gesteuert, der Göttlichen. Ich sehe mit meinem dritten Auge ein rotes Etwas das für mich aussieht wie ein kleiner roter atmender Ball. Meine Freundin Patricia, die eine begnadete Seher- und Heilerin ist und die einen sehr starken Draht zu den himmlischen Gefilden hat, klärt mich später darüber auf, das ich an Rolands Herz gearbeitet hätte und er doch noch unbedingt den Kalten Markt in Schlüchterner erleben wolle. Am nächsten Abend meldet sich Roland erneut und ich sehe das die Energie heute in seine Wirbelsäule geht und die Geisthelfer kräftigst daran arbeiten irgendwelche Bahnen oder sollte ich besser sagen Meridiane zu beleben. Es wird ruhiger um Roland.
Eine Woche später, in der Nacht so gegen vier Uhr in der Frühe wache ich auf und ich spüre das ich gerufen werde. Ich beginne eine Meditation, ich spüre es ist Roland. Wie ein Blitz fährt es in meine Brust ein und schießt in meinen Körper und lässt mich in meinen Grundfesten erschüttern.
Ab meiner Brust bis in meine Fußzehen stehe ich unter Schock, es lässt meine Adern und mein Blut gefrieren.
Ich weis nicht was mit mir passiert ist und ich fange an zu beten und zu bitten, das dieses was meinen Körper besetzt hat, was immer es auch sein mag mich wieder verlassen soll und ich keinen Platz für diesen Teil hätte und es gefälligst ins Licht gehen sollte. Nach einer gewissen Zeit der Anspannung schlafe ich wieder ein und versuche meine verloren gegangene Energie auf energetischem Wege zu ersetzen. Mein Engel auf Erden, Patricia, hat wie jeden Morgen den Frühstückstisch gedeckt und versucht auf diesem Wege meine Lebensgeister zu wecken. Der Versuch scheitert kläglich, ich rufe in meiner Firma an und bitte um einen Tag Urlaub, da ich mich nicht in der Lage befände meiner Arbeit nachgehen zu können. In dieser Nacht habe ich gedacht unser Freund Roland hätte uns verlassen und seine Seele hätte zuflucht bei mir, in meinem Körper gesucht. Zum Glück war es nicht so!
Meine Mutter ist es, die mir in dieser Situation weiter hilft und mir erklärt man würde nicht auf einmal Sterben und das dies ein Prozess sei, der über Wochen und gar länger gehen könnte.
Eine Woche später meldet sich Roland erneut und holt sich die restliche ihm noch zustehende Energie. Im Herzen fährt seine Energie ein und räumt meinen inneren Raum nach oben bis unter meine Haarwurzeln aus.
Ich bekomme Besuch von Thomas einen begnadeten Seher. Wir machen an diesem Abend eine Meditation zu Dritt. Wir wollen Roland die Angst nehmen und ihm Mut machen den Schritt ins Andersland zu tun. Patricia und Thomas sehen wie Roland von einem kleinen Jungen namens Johannes, dem Sohn Patricias an der Hand geführt, die Treppe betritt und sich bis auf die höchste Stufe führen lässt. Den Schritt ins Andersland schafft er an diesem Abend noch nicht.
Ich selbst sehe Roland auf einem Berggipfel ankommen und stehend in das Licht des Andersland sehen. Den Schritt hinein in das Andersland ist an diesem Abend von der göttlichen Vorsehung noch nicht geplant.
Eine Woche später:
Patriciawochende ist angesagt.
Montag Abend bei einer Meditation geht Roland wieder diesen Weg und kehrt kurz vor erreichen des Anderslandes um. Thomas hat sich für Donnerstagabend angesagt. Ich mache eine Sitzung mit ihm und begebe mich danach geschafft in mein Bett.
In dieser Nacht träume ich von Thomas.
Er steht wie er leibt und lebt neben mir um mir folgendes zu berichten, er sagt mir Wort wörtlich: Der alte Mann ist nicht mehr!
Ich werde verwundert wach und stelle mir die Frage, was den nun mit mir los sei, ohne eine Antwort zu bekommen, drehe ich mich nach der anderen Seite um und schlafe weiter. Ich frühstücke morgens und habe den nächtlichen Zwischenfall vollends vergessen.
Freitags nach der Arbeit ruft mich meine Freundin Patricia an, um mir mitzuteilen, das Roland gegen halb zwei Mittags verstorben sei. Bevor sie mir diese Nachricht unterbreiten kann, erzähle ich ihr das Thomas mir berichtet hätte das Roland gestorben sei.
Wir sind Beide geplättet, ich rufe Thomas zu mir herunter und frage ihn ob er etwas von dieser Sache wüsste, er verneint es.
Trotz alledem, Roland, hat Thomas als Medium benutzt, um mir sein gehen, ein paar Stunden vor seinem tatsächlichen Tode anzukündigen. Meine Freundin teilt mir Rolands Beerdigungstag mit, es wäre der nächsten Mittwoch. Sie erklärt mir mit ernstem Gesicht, dass Roland erwarte das ich auf seiner Beerdigung anwesend sei. Ich schaue meine Freundin ungläubig fragend an. Es sind viele Leute auf dem Friedhof in Schlüchtern die von Roland Abschied nehmen wollen. Die kleine Kapelle ist überfüllt und draußen vor der Kapelle hat sich ein Menschenkreis gebildet. Ein Prediger hält die Traueransprache, die sehr schön und sehr tief geht. Auch er benutzt symbolisch den Baum, wie ich es in meiner Geschichte getan habe. Das was von Roland übrig ist, sein entseelter Körper wird nun zu seiner letzten Ruhestätte gefahren. Der Sarg rollt an uns vorüber, ganz deutlich kann ich spüren, das Rolands Seele sich hinter seinem Sarg befindet und dass Diese an seiner eigenen Beerdigung anwesend ist.
Einige Tage später:
An einem der Fenster in der Wohnstube hat sich im oberen Drittel Dunst niedergeschlagen.
Meine Freundin, mein Freund Raimund und ich wundern uns darüber.
Man kann irgendwelche Buchstaben erkennen die uns allen Dreien vom Schriftbild her nicht bekannt sind.
Ein paar Tage, es könnte auch eine Woche gewesen sein, verschwanden diese in einen Dunstschleier gehüllten Buchstaben von selbst.
Wir sind uns ganz sicher, das unser Freund Roland sich über diese Schiene bei uns gemeldet hat. Und sich bei uns dafür bedankt, das wir ihm auf der letzten Wegstecke seines irdischen Lebens, die Kraft und Zuversicht gegeben haben, die er zu diesem Zeitpunkt brauchte.
Roland ist seit dieser Zeit unser ständiger Begleiter, Energiegeber, Streitschlichter und, ein Bindeglied zwischen Himmel und Erde. Er ist in seine angestammte Heimat, aus der er einst kam zurück gekehrt.