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  1.       Der Blaue Klaus     


 Ich lernte Klaus in einer Kneipe kennen, es war ein Entwurzelter auf der Suche

 nach sich selbst. Er hauste in einem älteren Wohnwagen, den er um die Ecke

parkte. Mir ging es ähnlich wie Ihm, auch ich war auf der Suche nach mir selbst.

Ich hatte nur den Vorteil, das ich es schaffte mein kleines Anwesen durch die

Wirren der Zeit zu bringen. Eine Scheidung bedeutet meistens einen

gravierenden Einschnitt in einem Erleben, so war das auch bei uns Beiden, und er suchte für sich eine kleine Wohlfühloase und  einen Abstellplatz für seine Möbel die er voller stolz vor seiner Frau hatte retten können.

Ja ja das mit den Rosenkriegen kennt man ja, wenn aus der verschmähten Liebe Missgunst wird.


Was will ich sagen, zuerst zogen die Möbel von Klaus bei mir ein, das sollte nur

der Anfang sein.

Es gesellte sich sein Wohnwagen dazu in dem er nun in meinem Garten kampierte.

Seine Möbel hatten ihren Platz im Rohbau gefunden.

Später fragte er mich ob er auch in den Rohbau einziehen dürfe.

Klaus war ein begabter Handwerkerund er baute sich die Räumlichkeiten in seinem Sinne aus.

Er war der Handwerker dem nichts zu viel war, ich zahlte das Material und er lieferte sein Handwerkliches Geschick dazu.

Klaus arbeitete ganz in der Nähe in einem Baumarkt. Dadurch hatten wir beide

finanziellen Vorteile.



Wie der blaue Klaus zu seinem Namen kam.


Damals gab es noch die Ratesendung von Wilm Tölke im Fernsehen und da gab

es ein paar Fabelwesen den Wumm den Wendelin und den Blauen Klaus der uns

aus dem Weltall besuchte.



Mein Klaus war ja auch einer der nie nein sagen konnte wenn es um harte

Drogen in Form von Alkohol ging, das war wohl Erbmasse väterlicher seits.

Wie Klaus mir erzählte, verstarb dann sein Vater später an einer Leberzirrhose.

Klaus wohnte nun einige Jahre hier in seinem  zurechtgemachten Rohbau.

Ja er schien angekommen zu sein, bei sich selbst.

Das Thema Frauen war immer mal wieder aktuell auch bei Klaus.

Wer ist schon gerne alleine, zu mindestens wir nicht. Funktioniert hat es bei

Klaus nicht wirklich, ich erinnere mich an eine Vietnamesin die er zu besuch

hatte. Ab und an war er auch in Thüringen und in Sachsenanhalt auf Brautschau.

Da hatte er noch seinen gelben OPEL und auch noch seinen Führerschein.

Er besuchte ab und an Freund hier im Ort, na klar immer mit dem Auto.

Ich schaue zufällig aus dem Fenster und sehe ihn strauchelnd an seinem Auto, an dem er sich krampfhaft festhält und ich dachte er hätte was mit dem Kreislauf. Ich stürme auf die Strasse und rieche  schon von weitem seine Wodkafahne.


Da Klaus des öfteren Gast am Kiosk war und er ein netter Kerl ist, fuhr er einen Freund im trunkenen Zustand nachhause und wurde prompt von der Polizei erwischt.

Seinen Führerschein war er nun los.

Seine Kurzreisen in angrenzende Länder waren so nicht mehr möglich.


Weis der Himmel warum, kehrte seine Exfrau für einige Wochen in sein Leben zurück und er fiel wieder in seine alte Verhaltensmuster. 

Es kam wie es kommen musste, sie zog wieder zurück nach Hamburg und ruhe

kehrte in Klaus und sein Seele ein.


Auch bei mir selbst trat eine Veränderung in punkte Liebe ein, mein Leben veränderte sich.

Ein Frau zog mit  ihren kleinen Kinder bei mir ein. Eine Beziehung die fast zehn

Jahre hielt und dir mir im positiven half meinen Frieden mit meiner

Vergangenheit zu machen.

Meine neue Lebensgefährtin konnte den Klaus nicht leiden und Klaus teilte mir

mit das er zu meinem Freund Friedel ziehen will.

Er hatte eine  Entscheidung getroffen, die nicht gut gehen konnte.

Friedel war ein guter Mensch aber nicht einfach zu händeln, wenn man nicht in Ihm und  seiner Seele lesen konnte. 


Es ging auch nur ein paar Wochen gut, bis sie sich in der Wolle hatten und Klaus beschloss seinen Wohnsitz nach Berlin zu verlegen, zu meiner Schwester, die ja gerade einen Handwerker für ihre Häuslichen Umbauten benötigte.

Da blieb er dann ein ganzes Jahr und währe wohl auch noch gerne länger dort geblieben.

In seiner Berlinzeit habe ich ihn auch besucht und auch auf seiner nächsten Station in Königs - Wusterhausen wo er in einem Ferienhaus unterkam.

Ich überlegte woher mir der Name so bekannt war.

Von dort aus wurde die erste Radiosendung in Deutschland durch den Äther gesendet.


Ja ich verlor nie so ganz das Band zu Ihm.

Er gab sich im Leben nie auf und dafür bewunderte ich Ihn.


In einem meiner Besuche fuhr ich ihn ins Harzer-Hinterland weil er sich dort Häuser ansehen wollte.

Man lernte Land und Leute kennen und auch die Probleme des Landes. Die Lebensmittelgeschäfte schlossen ihre Pforten und die Jugend verabschiedete sich in Richtung Arbeit, die sie zumeist im Westen fanden.

Sie klagten uns ihr Leid darüber das sie Häuser die sie für ihre Kinder für ein paar Mark kauften, nicht mehr loswerden würden.


Da würde von uns Wessies auch keiner einziehen wollen, es waren sprichwörtlich Bruch- oder Abbruchbuden.

Ja die waren selbst dem Handwerker Klaus zu schäbig.


Ich besuchte ihn später nochmals in Freiberg er hatte ein Denkmalgeschütze Doppelhaus - Hälfte(Alter Bauernhof) im Visier welche er dann auch ohne einen Pfennig Geld in seiner Tasche zu haben, kaufte. 

Der Kontakt zu Klaus wurde zwar  dünner riss aber nie ganz ab.

Zweimal habe ich ihn noch besucht und er bat mich ob ich ihm mit ein paar Hundert Mark aushelfen könnte sein Haus wurde an das Abwasser angeschlossen.

Klaus hatte mir auch sehr mit seinem Können geholfen, da war es mir Verpflichtung, ihn zu unterstützen, mit dem Wissen, das er das Geld nie zurückzahlen konnte.

Oh die Zeit blieb nicht stehen und die Uhr lief immer weiter.


Einige Jahre lebte er bei mir im Rohbau, die Zeit die ich Ihn dann begleitete waren bestimmt an die zwanzig Jahre.


Das Telefon schellte ein freundliche Frau war am anderen ende der Leitung. Sie war seine ihm zugeteilte Sozialarbeiterin die einen Vormund für Ihn suchte.

Klaus war im Krankenhaus und man wüsste nicht wie es mit ihm weitergehen würde. 

Ich verneinte die Frage freundlich um ihr zu erklären das Klaus ja auch noch einen leiblichen Sohn hatte und auch ein Exfrau.  ich musste ihrer Bitte um die Vormundschaft ablehnen, weil ich mir das ganze nicht zutraute.

Ich hörte dann auch nichts mehr von Ihr.

Auskunft durfte sie ja nicht geben wegen dem Datenschutz!



Anhang:

Klaus wuchs im Rheingau bei Schlangenbad auf.

Sein Vater war ein Heimatvertriebener aus Polen

Ein Teil seiner Familie lebten nach der Flucht bei Bitterfeld in Wolfen.

Klaus erzählte mir des öfteren über seine Schwester die angeblich bei einem Scheunenbrand ums leben kam. Er selbst war immer der Überzeugung das das nicht so war und das sie mit ihrem Liebhaber geflohen sei. Mir wurde nun sein gebaren gegenüber den Polen klar auf die er ständig schimpfte.

Auf der Suche nach seinen Wurzeln sind wir auch einmal nach Polen gefahren.

Klaus war wie sein Vater auch Ofenbauer.

Klaus war auch verheiratet und hatte einen Sohn der Modellbauer wurde. 

Klaus  betätigte sich auch noch als Hundezüchter.

Er erzählte mir voller stolz von der Semperoper in Dresden und ich musste ihm gestehen das ich davon noch nicht viel gehört hatte.

Bei den Stars und Strippes(Soldatenzeitung) arbeitete er auch. er erschien mir viel beweglicher und flexibler zu sein wie ich, dafür bewunderte ich Ihn.

Er besass einige Fotokameras, die ich Ihn aber nie benutzen sah. Zwei Bilder hingen in seinem Rohbau, eins mit Pferden und eines stellte einen depressiven Mann dar der grosse Ähnlichkeit mit Ihm hatte.

Am Ende war es gar sein VATER der da abgebildet war.






Tschüss Klaus und mache es gut auf deinem Weg den du nun beschreitest!






 

 

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