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Der Ossi und der Wessi auf Du und Du!

 

Ja dreißig Jahre ist es nun her das die Mauer überwunden ist.

Nein, es gibt immer noch Hürden im miteinander die da noch abgebaut werden dürfen.

​Es wurden  meiner Meinung nach, politisch schwere Fehler gemacht.

Wirtschaftlich wurde ein Land platt gemacht und alles was gut hier war in der DDR,

wurde schlecht geredet.

Sozial war die DDR bei weitem weiter wie ihr gegenüber in der BRD.

Es gab Krippenplätze für unsere Kleinsten, ja für Jeden und es war kostenlos bis auf das Essengeld. 

 Auch die Schulkinder kamen in den Genuss einer erschwinglichen Mahlzeit.

So war es möglich das die Männer und Frauen in der DDR werktätig sein konnten, ohne sich Gedanken

machen zu müssen, wo bringe ich meine Kinder morgen unter. 

Der Milchmann belieferte die Schulen mit Fruchtmilch, Kakao oder Milch.

 

 

Das gab es im Westen auch, man nannte es nur anders.

Wenn ich mich recht erinnere nannte man das bei uns Quäkerspeisung.

(Quäker sind in Amerika und England eine Glaubensphilosophie)

 Mittlerweile gibt es die Quäker auch in Deutschland.

 

 

 

Meine erste Begegnung mit einem ehemaligen STASI

Morgens beim Brötchen holen, begegne ich einem Mann der fleissig Schnee schippte. Er erzählte mir

aus seinem beruflichen Erleben hier in Neustadt Glewe, er arbeitete  im Hydrauligwerk.

Er berichtete mir aus seinem Leben und dem Umgang mit der Stasi, die es auch in seiner

Firma gab.

Er nahm sie nicht ernst und Sie Ihn auch nicht.

Daher musste er an keinen Betriebsversammlungen und sonstigen politischen Veranstaltungen

teilnehmen, man hielt ihn für ungefährlich.

 

Auf einmal fängt er kräftig an mit seinem Kopf zunicken, um mir hinterher zu erklären,

das dass ein ehemaliger Stasi gewesen sei, der da gerade mit seinem Fahrrad an uns vorbeiradelte.

 

Viele DDRbewohner in gehobenen beruflichen Stellungen, waren wohl der Stasi nahe oder sie waren

Zubringer für diese Parteigenossen (Führungsoffiziere). Ja die Kontrolle untereinander war hier gross

geschrieben.

Es war die Angst vor der Angst, des Gesichts- und Machtverlustes des DDR regiems vorm eigenen

Volk.

 

Der Mutige

Ich traf  einen älteren Landwirt der damals im Winter Baumstämme aus dem Wald ziehen musste.

Der erklärte mir voller Stolz,  das er nicht immer so funktionierte wie das seine Vorgesetzten in

der LPG von Ihm erwarteten.

Wenn er einen Arbeitsauftrag für nicht durchführbar hielt, weigerte er sich Stämme aus dem Morast

des nassen Wald zu ziehen.

Andere Landwirte hätten sich da nicht beschwert und wären mit ihren Trekkern in den Morast gefahren

um dann im Schlamm stecken zubleiben.

Ja das war der Mut der kleinen Leute.

 

 

Begegnung auf einer Bank 

Wie alt werden sie gewesen sein, sicher noch keine Zwanzig, drei Freunde waren es, die mir voller

Stolz erzählten welche Berufe sie gerade am erlernen sind.

Die DDR ihre Heimat haben sie nicht mehr kennen gelernt und ihre Eltern haben ihnen nichts darüber

erzählt.

Wie es so war in dieser Zeit.

Ich erzähle ihnen, das ich ja aus dem Westen sei und ich dadurch nicht unbedingt der richtige

Ansprechparter für sie sein könnte.Sie sollten doch mal ihren Opa oder ihre Eltern danach fragen. 

Honecker und seine Zeitgenossen waren ihnen nahe zu unbekannt.

Das was ich wusste, erzählte ich Ihnen.

 

Ja, so schnell geht das mit dem Vergessen und das ist auch gut so.

Es hilft uns beim vernetzen der Menschen aus Ost und West macht.

 

Mein Hund Susi ist ein guter Kontakter und Brücke um mit den Menschen hier in diesem

Teil Deutschlands ins Gespräch zu kommen.

Ja so einige Freundschaften hat mein Hund Susi in die Wege geleitet.

 

 Mein Freund Edgar...........

Ja, Susi war die Brücke zu dem immer liebestollen Dackel Bobbi.

Wir lernten Bobbi und sein Herrchen Edgar, auf den Hundgassiegängen an der Elde kennen.

Ja aus unseren Begegnungen wurde eine Freundschaft.

Edgar war ein begnadeter Erzähler, der mir meine Lücken wegen der DDR zu schliessen half.

Er wurde unweit von der Elde in einem Bauernhaus als einer von drei Brüdern geboren.

Er wuchs dort gut behütet von seiner Mutter und seinem Vater auf. 

Die Landwirschaft mussten sie wie soviele andere Bauern auch eingeschränkt betreiben.

Die DDR nahm den Bauern ihr Land ab und sie mussten fortan in der LPG

(Landwirschaftlichen Produktionsgesellschaft) ihren Lebensunterhalt verdienen.

Sie durften einen grösseren Garten zur Selbstbestellung behalten, in dem sie das pflanzen konnten, 

was für sie wichtig war. 

Vorteil der LPG war, es gab geregelte Arbeitszeiten und Urlaub. In der Erntezeit musste alles ran

was Beine hatte und so einige Überstunden sammelten sich dann an.

In der DDR war es üblich, das jede Familie einen Garten besass um sich mit Obst und Gemüse selber

versorgen zu können.Taten sie das nicht, war ihr Mittagstisch nicht so reichlich gedeckt und frisches

Obst und Gemüse gab es nur selten im Lebensmittelgeschäft (HO, Konsum) zu erwerben.

 

 

Und nun zurück zu Edgar und seinen Lebensträumen.

Ja, er war kein Dummer,  er liess sich Konfirmieren und auch die Jugendweihe nahm er mit. 

Seine  Argumentation darüber war, zweimal feiern und zweimal Geschenke einstreichen,

das war das, was ihm gefiel.

Nun war er in einem Alter(15) wo man sich für einen Beruf entscheiden durfte.

Ob er sich selbst den Maurerberuf aussuchte, das weis ich nicht, er war in seinem erlernten Beruf 7

Jahre tätig. Es wurde damals viel vom Staat delegiert und festgelegt was da an Werkstätigen

gebraucht wurde und danach ausgebildet.

 Acht Jahre hat er mit dem  Mauern seinen Lebensunterhalt verdient.

Um seinen Traumberuf näher zu bekommen, bewarb er sich bei der Post und wurde als Fahrer

eingestellt.

Dann kam für Ihn die Soldatenzeit, er gehörte zu den grenzsichernden Soldaten, die an der

Berliner Mauer Dienst taten. 

Ihre Aufgabe war es die Imperiealisten (Kapitalisten) an der Überwindung der Grenze

in östlicher Richtung zu verhindern. (grins)

Er erzählte mir, das er zum Glück  keinen DDR Bürger mit der Waffe in der Hand an seiner

Flucht hindern, oder gar erschiessen musste.

Das glaube ich ihm, den Edgar ist nee ehrliche Haut.

 

Die Soldaten wurden  von ihrem Führungsoffizieren dazu angehalten, im Notfall auch auf Flüchtlinge

zu schiessen.

Offiziell soll es ja in der DDR keinen Schiessbefehl gegeben haben.

 

Nach Ende der Soldatenzeit kehrte er zu seinen einen alten Job zurück und wurde dort  als

Post-Kraftfahrer übbernommen und auf seine kommenden Aufgaben vorbereitet.

Er befuhr später die grenznahen Dörfer an der Elbe, dort wo man nur mit Sondergenehmigung raus

und rein durfte.

Also linientreu (Heimatverbunden) musste er wohl gewesen sein, sonst hätten sie ihn für solche

Touren nicht ausgewählt. Er bekam für jede seiner Fahrten einen Passierschein ausgestellt, der ihn

berechtigte in das Grenzgebiet einfahren zu dürfen.

Nach Arbeitsende verlor diese Bescheinigungen ihre Gültigkeit und wurde täglich neu ausgestellt.

Er erzählt mir aus der Zeit seiner Einweisung als Fahrer durch Postkollegen und das er da immer vor

den grenzsichernden Massnahmen austeigen und dort auf die Rückkehr seines Postkollegen warten

musste.

Offiziell  durften sie  Mitbürger ausserhalb der Sperrgebiete mit ihrem Bus mitnehmen, für ein kleines

Geld, das sie wohl behalten durften, oder einfach behielten.

 

Nach der Wende blieb er der Post treu und er befuhr nun die Hamburger Strecke und das meistens

bei Nacht.

Auch Hannover Lübeck und Berlin lag nun in seinem neuen Arbeits- und Aufgabenbereich.

Edgar erzählte mir, das es ihm in der DDR gefallen hätte und das alles so hätte bleiben können, wie

es war.

Er war im grossen und ganzen, mit den Begebenheiten im Land zufrieden und Politik interessierte Ihn

nicht sonderlich. Besonders glücklich war er wenn er Hamburger Schnitzel vorgesetzt bekam, es war

seine Leibspeise,die er am liebsten auch beim Chinesen bestellt hätte. 

Es ging ihm gut, das Haus war bezahlt, und er war rundum  glücklich in seinem Leben und Erleben.

Er brauchte nicht viel mehr, ausser das er LKWfan und Motoradfreak war und Schrauber.

Der Westen hat ihn nie sonderlich interessiert, der war in seinem Gedankengut weit weg.

 

Die Spaziergänge mit seinem Bobbi an der Elde waren für ihn am wichtigsten, da konnte er

die Kraft schöpfen,die er für sich und sein Leben brauchte.

Er war ein Kind der Natur, das erfreute ihn.

 

 

Und nun ein Zeitensprung zurück in meine frühste Kindheit 

Oh ja, lange ist es her, wir schreiben das Jahr 1948 mein Geburtsjahr.

Meine Mutter stammte aus Sachsen Anhalt und wurde dort in Wittenberg geboren.

Unser Vater Georg der in Berlin als Soldat den Niedergang des Hitlereiches erleben musste und sich

nun auf dem Heimweg nach Zuhause, dass in Hessen in der kleinen Gemeinde Gundernhausen lag.

 

Er blieb in Kemberg hängen und lernte bei einer Tanzveranstaltung seine spätere Frau Luise

kennen und lieben. Sein Plan war es ein Fahrradgeschäft zu eröffnen, was er auch tat.

Sie heirateten in Kemberg in der Evangelichen Kirche und fühlten sich dort in der Kleinstadt sichtlich

wohl.

An eine Rückehr in Georgs Heimat wurde nicht gedacht und war auch  nicht in ihrem Ansinnen.

 

Ein Brief, ein Hilfeschrei aus der Heimat veränderte einiges in ihrem Leben.

Flüchtlinge sollten in seinem Elternhaus untergebracht, das war der Grund seiner Rückkehr in seine

Heimat.

Man packte die wenigen Habseligkeiten zusammen die man hatte und kehrte der Ostzone dem

russisch besetzten Teil Deutschlands den Rücken.

 

Bei Nacht und Nebel und mit Hilfe eines Schleusers wurde die grüne Grenze in Richtung

amerikanischen Sektor überwunden.

 

Das war noch in der Zeit wo es keine DDR und auch keine BRD gab.

Diese wurden erst fünf Jahre später gegründet. 

 

Luise und Georg begannen nun ihr eigenes Leben auf zu bauen.

Sein Elternhaus war viel zu klein um alle die Menschen beherbergen zu können.

Flüchtlinge (Heimatvertriebene) mussten untergebracht werden, da mussten die Menschen enger

zusammen stehen.

Wohnraum war knapp in Deutschland, da die grossen Städte zu meist in Schutt und Asche gelegt

waren.

Es gab das berühmte Kopfgeld von fünfzig Mark pro Person das meine Eltern dazu benutzten

um ein Baugrundstück zu erwerben, auf dem dann später in Eigenhilfe und mit Hilfe der Nachbarn

unser Haus gebaut wurde.

 

Die Sehnsucht unserer Mutter nach ihrem Zuhause, dort wo ihre Mutter lebte wurde starker und

immer stärker.

Dort lebte ihre Mutter Minna,  ihr Bruder Horst mit Tante Frieda und ihren Kindern Horst und Günter.

Dann gab es noch Dorit die damals so wunderschöne Rosen auf Teller malte, sie war aus Friedas

erster Ehe, deren Mann im Krieg gefallen war.

 

Aus Erzählungen von Mama erfuhren wir, das sie auch Tanten hatte.

Tante Anna lebte in einem kleinen Häuschen am Rande von Kemberg in der Nähe vom Friedhof. 

In Bergwitz lebte Tante Gisela in der Nähe vom Bergwitzsee, an den wir später mit dem Fahrad zum

Baden hinfuhren. 

  

In die DDR einzureisen stellte nicht das Problem dar, weil Mama ja vor Gründung der beiden deutschen

Staaten aus der Ostzone nach dem Westen ausgereist war.

 

Wie alt ich damals genau war, weis ich nicht mehr, als wir das erste mal mit dem Zug in die DDR

fuhren, ich war wohl schon Schulpflichtig.

 

Ps. Mein Vater konnte diese Reisen nie mit machen, da er zu diesem Zeitpunkt als Zivilist bei den

amerikanischen Streitkräften beschäftigt war. Das Soldatentum liess ihn nie ganz los. Jahre später

arbeitete er bei der Bundeswehr als Zivilangestellter. Ja da war es nicht so einfach für Ihn diese

Reisen mit zu machen, er liess dies vorsichtshalber lieber sein.

Er hatte immer die Befürchtungen, das man Ihm in der DDR Schwierigkeiten machen könnte.

Und Ihn zur Spionage für die DDR drängen könnte.

 

 

 

Die Reise nach Drüben, wie das damals so gesagt wurde, konnte beginnen!

Mit der Dampflok ging unsere Zugfahrt in Darmstadt Hauptbahnhof los, in Frankfurt wurde es für uns

Kinder das erste mal richtig spannend.

Wir mussten den Anschlusszug bekommen, der uns dann in Richtung Leipzig bringen sollte.

Ja das ging alles gut, auf Gleis 4 stand der Eilzug bereit und schien nur noch auf uns zuwarten.

 

Im schönen Kinzigtal sah ich meine erste vermeintliche Burg, die sich im nachhinein als ein

Brecherwerk für Basalt und als Verladestation herausstellte.

Aber als Kind war es die erste Burg, die wir auf unserer Reise zusehen bekamen und unsere Mutter

liess uns auch in diesem Glauben oder wusste es nicht besser. Ich glaube aber das sich Mutter durch

meine Art Fragen zu stellen, genervt fühlte. 

 

Nun ging es in Richtung Bad Hersfeld weiter, nach Bebra an den Grenzübergangspunkt.

Wenn ich mich recht erinnere wurde der Zug getauscht und es ging nach der Passkontrolle mit der

DDR-Reichsbahn weiter.

In Erinnerung wird mir ein permanter Geruch bleiben, der uns aus der Verkleidung der Waggons

entgegen kam, es war (DDR Klebstoff).

Auch der Rauch der DDR-Lokomotiven roch anders, nach Braunkohle halt, die hier im Tagebau

abgebaut wurde.

Wir sahen einen Soldaten in Uniform und ich fragte Mama, ist das ein Amy (amerikanischer Soldat) ?

Sie bekam einen leicht geröteten Kopf und hielt mir meinen Mund zu, um mir später ganz leise im

flüstern zu sagen, das das ein russischer Soldat war, der da durch die Gänge der Fahrgastabteile

wandelte  und wohl die Grenzbeamten der DDR unterstützte.

Nach einer gefühlten Stunde des Wartens, setzte sich unser Zug allmählich rumpelnd

und rauchspeiend in  Richtung Leipzig in Bewegung und nahm so langsam an Geschwindigkeit auf.

 

Rechts und links von uns waren bewaldete Berge zusehen, auf eine echt Burg musste ich zu meinem

Leidwesen noch etwas warten. Der Thüringer Wald zeigte sich von seiner schönen Seite und Mama

sagte schau doch mal darüber, dann endlich konnte ich auf der linken Seite eine alte Burgruine

erspähen.

Na meine Ritterburg zuhause war da viel schöner und Ritter gab es da auch noch, aber das

war nur eine Wüstenei mit ein paar Mauern rundherum. War ich enttäuscht und Mama nahm mich

tröstend in den Arm um mir zuerzählen, dass  nun bald die Wartburg auf der rechten Seite auf einem

Bergrücken kommen müsste.

Sie erzählte uns ein wenig über die Geschichte der Wartburg und das da oben die Bibel

von Martin Luther ins Deutsche übersetzt wurde. Ein paar Jahre hatte das wohl gedauert erzählt sie

mir und meiner Schwester.

 

Schaut nach rechts Kinder, jetzt könnt ihr die  Burg gleich sehen und sie behielt recht.

Ja das war doch was ganz anderes, als dieser Trümmerhaufen von Steinen das wir vorher sehen

durften.

Die Wartburg schien noch ganz und lebendig zu sein. Unsere Mutter erzählt uns, dass diese Burg nun

ein Museum zu Ehren Martin Luther beherbergt und diese nun ein Ziel von evangelisch gläubigen

Christen  sowie geschichtlich interessierten Menschen sei.

 

Mutter erzählte uns noch mehr von dem ehemaligen Mönch Martin und das er ein kleiner

Revolutzzer, im Namen seines Gottesbildes gewesen sei. Er legte sich mit dem Papst

(der katholische Kirche an).

Dazu schlug er 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg.

Er prangerte darin das gebahren der Kirche an. Am meisten regte er sich über die Ablassbriefe auf, in

dennen man seine Seele mit Almosen reinwaschen (freikaufen) konnte.

 

Das Volk wurde in dieser Zeit dumm gehalten, aber nach der Erfindung der Druckkunst und der

Übersetzung der Bibel veränderte sich das so langsam.

 

Den meisten Landesfürsten in Deutschland und dem Papst gefielen das wirken  von Luther gar nicht.

Er musste auf dem Reichskonzil in Worms antreten und sollte dort abbitte leisten und seine Lehren

widerufen.

Was er aber nicht tat, sondern er bekräftigte sein Tuen und Wirken mit den Worten

 

" Hier stehe ich und kann nicht anders "

 

Martin wurde vom Reichstag für vogelfrei erklärt, das bedeute für Ihn, das ein Jedermann ihn 

erschlagen durfte, ohne dafür bestraft zu werden.

 

Heinrich sein Landesherr fingierte zum Schutz von Martin einen Überfall und verbrachte Ihn zu seinem

Schutze auf die Wartburg, wo er begann die Bibel zu übersetzen.

 

Hm, das war ja fast eine Räubergeschichte, die mir richtig gut gefiel.

 

Vor lauter Geschichten erzählen, hätten wir beinahe das Städchen Eisenach verpasst, in dem der

namensgleiche Oberklassewagen der DDR Wartburg ab 1956 produziert wurde. Die Berge liessen

wir nun hinter uns und das Land wurde etwas ebener. Wir sahen unterwegs sogar Hochhäuser die

sogenannten Plattenbauten, auf die die DDR sehr stolz war und auch sein durfte.

Es war ja viel alter Wohnraum in der DDR vorhanden, der aber sehr marode und farblos war.

Hausbesitz wurde in der DDR nicht gefördert und von fünfzig Mark Miete konnten die Unterhaltskosten

von den Besitzern zum Erhalt ihrer Häuser nicht getätigt werden.

 

Es gab es so gut wie kein Baumatrial wie Holz oder Farbe.

Ausser man hatte Beziehungen zu Werkstätigen die mit solchen Dingen auf ihrer Arbeitstelle zu tun

hatten.

Was da alles so verfuggert wurde, Fliessen wechselten gegen Zement den Besitzer usw.und sofort,

der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Das war eine richtige kleine Paralelwelt die da aufgebaut und bedient wurde!

Ja und wer da keinen Zugang zu dieser Paralelwelt hatte, ging halt leer aus.

 

Unsere Zugreise näherte sich so allmählich dem Ende entgegen.

Erfurt und Halle hatten wir gerade durchfahren und Mutter kündigte Leipzig  sich an. 

 

Sie erzählt  uns voller Vorfreude von ihren Freundinnen, die sie ja schon bald sehen würde.

Mir fallen da spontan die Namen Gisela, Lilly und Herta ein.

Herta verliess später die DDR um sich in den Donau-Auen nieder zulassen.

Lilly und Herta hatten als Elternhaus einen Bauernhof, Gisela war das Kind einer Geschäftsfamilie.

 

Unser Zug hält auf freier Strecke an einem Haltesignal und gespannt springe ich von der Sitzbank

auf, um einen Blick auf Leipzig zu erhaschen.

Zu diesem Zweck schiebe ich das Schiebefensterfenster nach unten, ja das konnte man damals noch.

Nun konnte ich sehen, warum der Zug hier an dieser Stelle einen Stopp machte.

Zu meinem Leidwesen war immer noch nichts von Leipzig zu erblicken.

Ein Haltesignal stand auf Rot und verhinderte unsere Weiterfahrt.

Na endlich, das Signal sprang auf Grün um.

Der Zug setzte sich nun wieder zuckelnd und ruckelnd  in Richtung Leipzig in Bewegung.

Wie lange sollte das denn noch dauern, mit der nicht endend wollenden Zugfahrt.

Ich rutschte hin und her auf der harten Sitzbank des Zuges.

Wir wurden doch vom Bruder unser Mutter, von Onkel Horst sehnsüchtig erwartet. Wir freuten uns ja

auch schon, ihn endlich mal in echt in Augenschein nehmen zu können.

Wir kannten unsere Verwandschaft von der DDR ja nur von Bildern aus Mamas Familienalbum.

Ups, der Zug liess ein Signal ertönen, ich drückte meine Nase neugierig an der Fensterscheibe des

Zuges platt, um besser sehen zu können.

Einen alten verotteter Zaun,der von Betonstützen getragen wurde konnte man sehen und Buschwerk.

Das sollte nur der Anfang sein, was wir zu Gesicht bekamen.

Hier war wohl ein Werk das Gehwegplatten und vieles anderes aus Beton herstellte.

Auch Teile für den Plattenbau wurden hier gegossen und später per Bahn oder Laster zu den Zielen

verfrachtet an denen sie gebraucht wurden.

Ja man konnte auch eine Laderampe und einen Kran, den man zum beladen brauchte sehen.

Das Gras und das Buschwerk waren rund um das Betonwerk mit einem feinen grauen Zementstaub

bedeckt.

Erneut gab der Zug Signal und unser Mutter begann eifrig die Koffer und  Taschen aus dem

Gepäcknetz, das über unseren Sitzen angebracht waren nach unten auf den Boden zustellen.

 

Der Zug verlangsamte sein Fahrt und wurde zusehns langsamer, wir fuhren in den Bahnhof von Leipzig

ein.

Menschen standen in Erwartung auf den Bahnsteig. Auch unser Onkel war da sicher auch dabei und

warteten auf das, was da gerade im Begriff waren den Zug zuverlassen.

 

Zwei Augenpaare trafen und erkannten sich, was war das für eine Wiedersehensfreude für Mama und

ihren Bruder.

Sie wollten gar nicht mehr voneinander lassen, aber die Koffer und Taschen die noch im Zugabteil

standen, mussten nun ja auch noch hinauf auf den Gepäckwagen und dort verstaut werden.

 

Nach der langen Reise hatten wir alle grossen Durst, den wir im Bahnhofslokal mit einem

Brausegetränk vertrieben.

Der liebe Onkel Horst knuddelte uns alle sehr liebevoll, bevor wir in ein etwas abenteuerlich

anzusehendes Fahrzeug stiegen, das uns nun zu seiner Frau Frieda und Oma Minna nach

Kemberg bringen sollte. 

 

1954 konnten wir Kinder an einer Hand abzählen, wieviel Autos unsere Strassen täglich in

Gundernhausen passierten. Das Ballspielen auf der Strasse war da noch möglich.

 

Und nun sassen wir in einem schwarzen Vorkriegsmodel, einem DKW, sicher einer der noch aus den

dreissiger Jahren stammte und das zu seiner Zeit ein Nobelwagen war.

Der Zahn der Zeit hatte seine Spuren in den Äusserlichkeiten des DKW hinterlassen.

Ein Sprung an der Frontscheibe rechts unten beeinträchtigte den Fahrer in der Sicht nicht wirklich.

Dafür lief der Motor so gleichmässig wie ein Uhrwerk und die Federung des Wagens und die Sitze

waren super.

Flott unterwegs war der alte Knabe auch, wenn die Tachometernadelanzeige auch bei 160 aufhörte. 

Und sie dann ständig zwischen 100 und 60 herum tanzte.

 

Wie unsere Mutter uns zuhause erzählte hatte, war das Land hier so flach wie ein Brett und dies

stimmte auch so.

Sie hatte sich wohl doch schon etwas in ihrer neue Heimat , in das sanfte Odenwäldervorland wo wir

normaler Weise lebten, verliebt.

 

Nun konnte man von weitem die Wittenberger Schlosskirche sehen.

Ja, wir waren schon mittendrin in Mamas alter Heimat

Jetzt war es sicher nur noch ein Katzensprung bis Kemberg. 

Wir fuhren über die Elbbrücke weiter, querten einige Dörfer, wo sich später die Strasse gabelte und

wir dann rechts auf die Landstrasse die an einem schilfbewachsenen Weiher lag, abbogen.

 

In diesem konnte man riesige schwarze Muscheln finden.

Die Horst mein Cousin, wie er mir später erzählte, immer als Delikatesse an seine Hühner verfütterte.

Für mich war das als Kind etwas ungewöhnliches, da es sowas in meiner näheren Heimat nicht gab.

 

Nun endlich, stoppte unser Oldtimer an einem kleinen Bauernhof, der am Rande von Kemberg in der

Wittenbergerstrasse lag.

Wir waren angekommen in der Dübner Heide, bei Tante Frieda und Onkel Horst, der hier im Ort

Feuerwehrkommandant war.

Seine Arbeitstelle hatte er im Betonwerk des Ortes, wo er als Fahrer fungierte oder dort wo er gerade

von seiner Firma gebraucht wurde.

Nun standen wir vor der Tür des Bauernhofes und warteten darauf, das uns jemand die Tür öffnete.

Das machte dann Onkel Horst, der hatte ja auch einen Schlüssel von hier, weil er ja hier wohnte.

 

 

Was war nur anders zwischen den beiden Teilen Deutschlands dem Westen und dem Osten, das fragte

ich mich als Kind ernsthaft.

​Die Menschen die ich hier im Osten kennenlernen durfte, gingen anders, liebevoller und auch

mitmenschlicher miteinander um.

Es war ein so tolles Gefühl, das man nur schwer beschreiben konnte, es war wie ein ankommen

in seiner Verwurzelung, in sich selbst.

 

 

Ja nun schritten wir durch die Pforte und waren in einem kleinen aber feinen Bauerhof angekommen.

Die Decken waren niedrig, so war das halt mit den alten Häusern, aber heimelich war es hier.

Ein Opa, Friedas Papa sass in seinem Sessel, neben einer mächtigen Holztruhe, in der eine dreihundert

Jahre alte Bauernbibel verwahrt wurde, wie ich später erfuhr.

Die Mutter von Mama, Oma Minna war auch schon da, bei ihr sollten wir dann später übernachten. 

Der grosse Tisch war schon gedeckt und aus der Küche roch es nach Braten und nach köstlichem

Gurkensalat.

Da wir noch etwas Zeit bis zum Essen hatten, zeigte mir mein Cousin Horst, seinen kleinen aber feinen

Bauernhof auf dem er aufwuchs und gross wurde.

Das erste was mir aufviel, war der riesige Misthaufen mit Hühnern darauf, die Toilette befand sich

draussen neben dem Misthaufen im Aussenbereich. 

 

Das war bei uns in Gundernhausen auch nicht anders, nur der Misthaufen war kleiner.

 

Ich kann mich noch an ein Pferd erinnern, an eine Kutsche, an eine alte Ackerolle und an einen

Schweinestall mit grunsendem Inhalt. Mein Cousien Horst half schon damals tüchtig auf dem

Bauernhof mit und hatte da schon seine eigene Hasen zu versorgen.

Tiere war das, was er wirklich liebte. 

Dann wurden wir  zum Essen gerufen, oh war das eine grosse und harmonisch erscheinde Familie, so

kam es mir zumindest vor.

 

 

Ja die DDRler schienen ein anderer Menschenschlag zu sein, da wurde nicht umhergehetzt, sondern

alles mit bedacht gemacht. Das war wohl hier in der DDR so üblich. Der Mensch hier hatte Zeit

unendlich viel Zeit.

Der Kapitalismus zehrte das menschliche in uns heraus und die Liebe zu den Menschen verlor an

Stellenwert.

Im Kapitalismus geht es ja nur um den Profit (den Gewinn), alles es ander war dem System egal, der

Mensch war nur Ware, ein Mittel zum Zweck(Profitmachen). 

 

Der DDR Bauernstaat  ging auf Grund seiner schlechten Planung und Misswirtschaft den Bach hinunter.

Sie wurden von der Sowietunion ausgenommen ( Wiedergutmachung - Kriegsschuld ) und dadurch

wirtschaftlich am Aufschwung behindert.

​Beide Politischen Systeme zusammen genommen, wären vieleicht das Non Plus Ultra gewesen.

 

Aber es ist wie es ist und war, wo der Mensch lenkt und denkt, geschehen Fehler die nicht mehr gut zu

machen sind. 

 

Nach dem köstlichen Abendmahl ging es in Oma Minas Wohnung, wo wir ja dann für die nächsten zwei

Wochen nächtigten sollten. Ups, klein war die Wohnung und man erreichte sie über quitschende

Treppenhausdielen unter dem Dachjuchhe. In der Wohnstube gab es einen Kohleofen und einen alten

Kochherd in der Küche. Das war für diese Zeit nichts ungewöhnliches, sondern war gang und gebe im

Osten wie im Westen.

 

Ja auch wir im Westen mussten als Kinder unsere Kohle im Handwagen auf der Raiffeisenbank holen,

die mitten in unserem Ort auf einer kleinen Anhöhe lag.

Das war dann ein grosser Spass sich dann schwungholend vorne auf den Wagen  zu setzen

und mit diesem Gefährt  ein Stück den Weg nachhause zu rollen, ohne auf den ersten Meter den

Wagen ziehen zu müssen.

 

Unsere Oma zog ja öfters mal um, ob ihr das gefiel, weis ich nicht, es war, sie war halt so.

 

In jungen Jahren besorgte sie sich mutig einen Gewerbeschein und zog dann schon von Ort zu Ort um

Textilien ( Bettwäsche)zuverkaufen.

 

Ich erinnere mich noch gerne daran, als Oma Minna noch mitten im Wald bei der Famile Schulz

wohnte.

Vorher wohnte sie bei Familie Pfeil  in einem Kolonalwarenhandel. Das war ein Abenteuerspielplatz für

uns Kinder, da standen grosse Holzfässer im Hof die mit Gurken oder ähnlichem gefüllt waren.

 

Als heranwachsender Jugendlicher begegnete ich Ingrid Pfeil der Tochter das Hauses, oh war die

hübsch anzusehen. Es war wohl meiner erster Jugenschwarm, gesagt habe ich es ihr nie, ich war wohl

viel zu feige dafür, ihr mein Schwärmen einzugestehen.

 

Im letzten Jahr(2018) traf ich sie durch einen glücklichen Umstand wieder. Es war auf einem Besuch

bei meinem Cousin Horst, dem es nicht so gut ging und dessen Tage gezählt waren. 

 

Wir hatten uns oberhalb von Kemberg ein grösseres Gartenhaus für ein paar Tage angemietet.

Über unserem Wochendhaus wo wir angemiete hatten, stand ein umgebauter Bus mit Anbauten

und eingegenzt von einem gepflegten Vorgarten auf dem eine Fahne wehte, auf der Eiswerbung stand.

Die Frau kam aus ihrer Behausung heraus und wir kamen ins Plaudern über Kemberg und so.

Ich erzählte  ihr von der Familie Pfeil aus dem Kolonialwarengeschäft.

 

Oh dann war der Bann gebrochen, sie fragte mich, bist du der Dieter, was ich dann bejahte.

Das ich Euch nochmal sehen darf ist schön, ich habe Dich und deine Schwester nie vergessen.

Ja meine Schwester kommt heute auch noch, sage ich zu ihr, die Freude war nicht gespielt sondern

echt. 

Sie erzählt uns aus der Zeit wo Oma Minna noch bei Ihnen wohnte.

Oma Minna war ein kleiner Schutzengel für sie gewesen. Öfters wenn ihr Vater mal wieder ungerecht

 zu Ihr war, flüchtete sie zu Oma Minna die sie dann tröstend in ihre Arme nahm.

Ja diese Seite kannte ich gar nicht von Oma Minna. Zu uns war sie eher etwas abweisend und nicht

nahbar, so mindestens kam es mir vor, vieleicht betraf es ja auch nur mich als Person

(ich war ein hyperakives Kind).

​Was war das für ein schönes Wiedersehen nach sovielen Jahren.

Unglaublich aber Wahr. sowas gibt es eigentlich nur im Märchen.

 

 

Nun wieder ein Zeitsprung zurück in meine Kindheit nach Kemberg! 

Tags darauf mussten wir zur Kreiskommendatur in Wittenberg um uns dort anzumelden.

Jahre später konnten wir das Anmelden auch in Kemberg machen, ja Ordung musste sein

(der Kontrolle wegen).

Ausserdem musste man ja pro Tag10 DM West in10 Reichsmark Ost tauschen, was wohl in Wittenberg

auf der Kreiskommendatur in Schriftform festgehalten wurde.

Nun konnte unsere Mutter ihre schon solange nicht mehr gesehen Freundinnen besuchen und wir

wurden da zum Kaffeetrinken eingeladen. Hm, für mich war das irgendwann sehr langweilig und wir

gingen in den Hof zum Federball, Ball oder Versteck spielen.

Manchmal war es aber auch so, das mir mein Cousien Horst mir die Sehenswürdigkeiten

des Ortes zeigte. 

Für Ihn war das eher langweilig und für mich schon spannend,halt was neues und unbekanntes.

Horst und Ich unternahmen so einiges, wir besuchten das dörfliche Schwimmbad

der ein Naturbadesee war.

Aneinander gereihte Umkleidekabinen waren da, die einem die Duchsicht in die nebenangebaute

Kabine ermöglichte. Als ich an der Reihe zum Gucken war, war der ganze Zauber schon beendet und

ich konnte meine vorpupertären Sehnsüchte nicht stillen. 

Horst besuchte mit mir die Bäckerei Klinger mit dennen sie befreundet waren und die uns ja in Leipzig

mit ihrem DKW-Oldtimer vom Bahnhof abgeholt hatten.

Ja es wurden Ausflüge in den Zoo nach Wittenberg gemacht, und die Sehenswürdigkeiten

der Stadt, darunter auch die Schlosskirche besichtigt.

 

Ich wollte hier natürlich auch unbedingt mal ins Kemberger Ost Kino, an den Film erinnere

ich mich nicht mehr, aber an den Vorspann der aktuellen Kamera, dem politsche Organ der DDR.

Als die Filmvorführung der aktuellen Kamera begann und das Licht im Vorführsaal gelöscht war, erhob

sich bei jedem Beitrag ein ironisches Gelächter der Besucher.

Sie waren im Dunklen so mutig und lachten ihre DDR Führungselite unter dennen auch noch Walter

Ulbricht weilte, lauthals aus.

 

Weihnachten gab es offizell  in der DDR nicht , daher gab es auch keine Weihnachtsmärkte hier.

Um die DDR Mitbewohner trotzallem bei guter Laune zuhalten, nannte man den Weihnachtsmarkt

einfach Rummel.

Brennende Kerzen, bunt geschmückte Tannenbäume oder gar eine Jesuskrippe, gab es auf dem

Rummel nicht.

Ich könnte mir aber vorstellen, das die Kirchen im inneren schon weihnachtlich geschmückt waren. 

Ich habe es gerade mal gegoogelt, in der DDR Kirche durfte Weihnachten gefeiert werden und die

Kirchlichen Räumlichkeiten waren dazu festlich geschmückt.

Die Partei versuchte zwar alles, um die Kirchenbesuche  zu unterbinden, duldeten es aber murrend.

 

Auf Besuch bei der Familie Biermann!

Ja Gisela und Karli waren zwei Menschen die ich in meinen Anektoden nicht vergessen möchte.

Karli war gelernter Schriftsetzer und diesen Berufszweig hatte ich mir auch herausgesucht.

Ich erlernte den Beruf des Buchdruckers und Kali zeigte mir einen Kunststoffdruckstock, den es bei

uns in der Firma, nur selten gab. Bei uns waren das Galvanos( Kupfer) und Strichätzungen aus Zink.

 

Die DDR verfügte über keine Erzvorkommen (Bodenschätze). Die sie nur gegen harte Westwährung

bekommen konnten, die war aber nicht vorhanden. 

Die DDRler waren gezwungen auf andere Matrialien wie (auf Kunstoffe auszuzuweichen).

Sie hatten da sicher in Richtung Kunststoffe geforscht und diese immer weiter entwickelt.

Nun wunderte ich mich nicht mehr über Kunstoffrinnen an manchen Dachfirsten der Häuser,

das gab es bei uns zu dieser Zeit noch nicht. 

 

 

Svens Jugendweihe

Jahre später, hatte Sven der Sohn von meinem Cousin Horst Jugenweihe, auf die wir eingeladen

waren. Ich wollte diese Zeromonie auch unbeding erleben, sie ist ja das Gegenstück für die

Konfirmation, im Westen.

Der Opel Kadett wurde beladen und Freitagsabends ging es dann mit Sack und Pack los.

Die Fahrt ging über die Autobahn und die Strecke wurde nicht kürzer sondern gefühlt immer länger.

Es war schon eine gewisse Zeit nach Mitternacht als wir in Kemberg ankamen und wir beschlossen 

daher die Nacht im Auto als Schlaf- oder Schlummerlager zu nutzen.

Wir packten unsere Kinder in Decken ein und auf den Autositze vorne machten wir es uns bequem,

soweit dies möglich war.

Wir wollten ja um diese nachtschlafende Zeit, niemanden mehr aus dem Bett klingeln.

Am nächsten Morgen gut durchgefroste kamen wir endgültig an unserem Ziel in Kemberg an.

Horst seine Frau schimpfte mit uns, das wir sie nicht geweckt hatten.

Nach der Schimpfe gab es warmen Kaffee und Frühstück und Wurst aus dem Glas aus eigener

Schlachtung. Ja Horst und Margit hatten sich einen richtig kleinen Bauernhof gekauft und ihn über

Jahre zu einem Juwel um-und ausgebaut.

Horst hatte Spass an der Landwirtschaft und wäre sicher ein guter Bauer geworden, es war das seine.

 

Horst ging in das Baugwerbe und machte auch dort seinen beruflichen Weg.

Er erzählt uns das  sie auch die Statiken für Brücken im Westen machten. 

Er bewährte sich als Brigadeführer im Baugwerbe und schmiss dann nach einiger Zeit diesen Jop hin.

Der Ärger über die misswirtschaftlichen Planungen zwangen ihn dazu diesen Schritt zu gehen. 

Das Baumatrial das sie für ihre Arbeiten dringend benötigten, war nicht auf zutreiben und seine

Mitarbeiter murrten und maulten deswegen. Sie wurden ja nach Akord bezahlt und konnten ihr Soll

was von der Partei gefordert wurde nicht erfüllen.

Horst schmiss seinen Jop hin und wirkte nun an anderer Stelle.

Horst hatte ja den Beruf eines Fliessenleger gelernt um dann noch den Meisterbrief als Fliessenleger

zu machen. Indem er dann später  und bis zu seiner Rente wirkte.

 

 

Es war Mittag geworden in Kemberg und es war an der Zeit sich angemessen zu einzukleiden.

Typisch Dieter, ich hatte meine feinen schwarzen Lederschuhe in der Heimat vergessen.

Und sowas braucht man damals noch unbedingt, Onkel Horst lieh mir ein paar von sich,

ich glaube es waren braune Schuhe und etwas zu gross.

Damals wie Heute ist es so das man Karten haben musste, Platzkarten die auf die Familien verteilt

wurden. Sie berechtigten einem dazu in den grossen Saal zu gelangen, der festlich für diesen Anlass

geschmückte war.

Zum Anfang der Zeremonie wurde die Nationalhymne der DDR gespielt.

In der Mitte der Bühne stand auf einem erhöhten Podest und gut sichtbar das von Blumen und von

einem Fahnenmeer umgeben Bild von Honneker

Viele Jungpioniere gaben dem ganzen einen besonderen Flair.

​Die Jugendweihe  war damals total politisch geprägt. Sie wurden darauf eingeschworen gute

Mitbürger in der DDR zu werden und sich nun in die Reihen der Werkstätigen einzufügen. Um 

zum Wohle und im Sinne der DDR zu wirken. Es gab von der Partei als Anerkennung für jeden

Teilnehmer ein Buchpresent, das sicher mit dem Erwachsen werden zutuen hatte.

Mittags ging es dann gemeinsam zum Feiern in einen grossen Saal in einer der Nachbarsgemeinden.

 

Nun beschliesse ich meine Gedankengänge in die Vergangenheit und hoffe auf ein weiteres

zusammenwachsen, im Sinne für Deutschland und seine Bürger.

 

 

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