Die Weise Taube auf dem Dach!
Meine Lebensgefährtin und ich waren gerade ein paar Tage in Hessen (Gundernhausen) in
meiner Heimat angekommen.
Mein Freund klingelt an der Tür, nach unserer brüderlichen Umarmung erzählt er von Lilly seiner
neunjahrigen Hundelady. Er hatte sie einschläfern lassen müssen, ups da war auch ich erstmal
sprachlos. Ich sehe sie gedanklich vor mir, Lilly war ein ausgesprochen braver und folgsamer
Hund, ein absoluter Knuddeltyp, mit ihrem einzigartigen Wesen. Man musste sich einfach in Lilly
verlieben, da fällt das loslassen besonders schwer.
Ich nehme meinen Freund nochmals tröstend in den Arm, gemeinsam erinnern wir uns an die
schönen Zeiten mit ihr. Ja was kann man auch anderes tuen und sich liebevoll an sie erinnern,
um solch einen Herzensverlust- und Schmerz aushalten zukönnen.
Einige Tage später,
Ich trinke gerade meinen Restkaffee sitzend auf den Stufen meiner Treppe und rauche meine
Frühstückszigarette.
Ein alter Klassenkamerad begrüsst mich auf das herzlichste und freut sich, mich mal wieder im
Örtli zusehen.
Wir tauschen uns aus und er erzählt mir von Frau XY die doch so plötzlich verstorben sei.
Ich erwidere Ihm das Ich die Frau nur vom sehen her kannte.
Er habe für sich schon lange alles geregelt, sodas es nach seinem ableben keine Komplikationen
in seinem Familienkreis gibt.
Hm, soweit denkt er schon mit 67 Jahren, ich kann das alles gut nachvollziehe,
gemäss seiner Familienprägung.
Mein bester Freund, der Hausmeister bei mir ist, obwohl er das gar nicht nötig hätte, hat
sich für morgen angesagt, ich freue mich auf seinen Besuch.
Unsere Lebensmittel gehen zu ende, das bedeutet rein ins Auto in die Nachbargemeinde zum
Einkaufen fahren unterwegs begegnet uns mein Freud und er bittet mich darum ihn doch heute
in seinem Seniorendomeziel zu besuchen.
Er berichtet mir über den Tod von Frau XY.
Eigentlich hätte ich ja Klassentreffen heute Abend, aber sowas ist mir dann doch wichtiger.
Er erzählt mir ausführlich von der Familie bei der er sich schon solange freundschaftlich
aufgehoben und angenommen fühlte. Er erledigte für sie ihren Papierkram und am Sonntag fand
er sich zu einem Besuch bei der Familie ein und wollte auch die Frau besuchen. Es ginge ihr nicht
gut sagte man Ihm, und Sie wolle in Ruhe gelassen werden. Der Notarzt der noch Samstags bei
ihr war, konnten nichts lebensbedrohliches bei Ihr festellen, ein Irrtum wie sich heraus stellen
sollte. Am Montag verstarb sie im Krankenhaus an Organversagen.
Ups, so schnell kann das mit dem Leben rum sein, keiner ist gefeit dagegen und keiner kennt
seine Stunde.
Ja, ein Jeder wird diesen Weg einmal gehen, ob er will oder nicht.
Die Sinnfrage des Lebens stellt sich uns, und ob es ein Leben auf irgendeine Art im Himmel oder
wo auch immer gibt. Gläubig war diese Frau, ob sie an ein Leben nach dem Tod glaubte weis ich
nicht.
Ja wer weis das schon so genau.
Leben wir in unsere Kinder weiter, ist das die Grundlage unseres Erden daseins.
Warum plagen wir uns so oft im Leben, schaffen uns Güter an die wir alle mal zurück lassen
müssen?
Ab und an gehen wir auch Irrwege, ja warum das alles, diese Mühe diese Last?
Ja es sind Fragen auf die man nicht immer eine Antwort bekommt.
Die Weise Taube
Ich sehe zum Dachfirst hoch eine Weise Taube landet auf dem Dach und hat uns in Augenschein
genommen. Regungslos sieht sie zu uns gegenüber, kein Auge von uns lassend, ich sage zu
meinem Freund hast du so ein Phenomän schon öfters hier beobachtet?
Er antwortet mit Nein, noch immer regungslos und in unsere Richtung schauend sitzt sie da oben
an der Regenrinne.
Ich selbst bin mir ziemlich sicher daß das was sich da gerade auf dem Dach abspielt kein Zufall
ist.
Seelen können sich ausdrücken, die Taube könnte die Seelenbotschafter von dieser Frau sein, die
da gerade erst ihren Körper verlassen hat, und über Die wir ja die ganze Zeit redeten.
Diese Gefühlsöffnungen von uns fliessen immer dorthin wo sie gehört werden sollen, in diesem
Fall von uns zu Ihr.
Seelen wollen gehört werden, sie wollen uns sicher berichten, es gibt mehr als das was wir
sehen.
Als die Taube bemerkte, das wir unsere Aufmerksamkeit ganz auf Sie gerichtet haben, löst sie
sich aus ihrer Starre und tippelt ein von paarmal von links nach rechts. Telepatisch kam bei mir
an:
" Jch gehe jetzt meinen Weg"
Wir trinken unsere Dose Bier aus und gehen leicht fröstelnd und nachdenklich geworden nach-
hause.
Mach es gut, du gute alte Seele, auf deinem Weg,
deiner Erkenntnisse und Erfahrungen, die du wohl noch machen
darfst oder gemacht hast.